Ein Traum in Gold und Messing

Leises Klavierspiel, seichtes Licht, gold- und messingfarbene Akzente. Frauen in langen Abendkleidern und Herren in dunklen Anzügen.Wenn man den eleganten Aufgang zum Saal in Grana emporschreitet, kann man sich bereits jetzt die Stimmung zu den verschiedenen Veranstaltungen vorstellen.

„Mit diesem Projekt erfüllen wir uns einen großen Traum“, sagt Lucia Tran, die Betreiberin des Restaurants Peking in Grana. Sie zählt verschiedene Veranstaltungen auf, bei denen sie und ihr Mann Vu Tran, der Veranstaltungskaufmann ist, die Organisatoren waren. Darunter zählen der Silvesterball in den Klinkerhallen sowie der Sportlerball Zeitz. Bei diesen Anlässen pochten die Herzen beider immer besonders stark. „Wir haben gemerkt, dass das einfach unser Ding ist. Wir lieben es, Menschen schöne Stunden zu bereiten. Für uns ist das mehr, als nur ein Job zum Geldverdienen.“

Bis zur Wendezeit gab es in Grana einen Saal, der als Veranstaltungsstätte für die Bewohner und zum Tanz für die Jugend genutzt wurde. Doch seit vielen Jahren steht er leer. Im Jahr 2004 zog das Chinesische Restaurant in die Leipziger Straße 7. Schnell entstand bei dem Ehepaar Tran der Gedanke, diesen Saal, der sich oberhalb der Gaststätte befindet, wieder zu nutzen. Nach längerem Hin- und Herüberlegen kamen beide dann zu dem Entschluss der Wiedereröffnung – schließlich gingen sie mit der Sanierung auch ein finanzielles Risiko ein, da viel Geld geflossen ist. „Der alte Glanz sollte bestehen bleiben. Wir wollten dem Salon aber ein wenig Moderne gönnen“, erzählt die Geschäftsfrau. „Der alte Parkettboden aus Eichenholz wurde aufgearbeitet, auch die drei alten Säulen und Bögen blieben erhalten. Die Wände wurden neu verkleidet, Fenster und Türen ersetzt, eine Klima- sowie Heizungsanlage installiert und der Aufgang mit zeitgemäßen Fliesen versehen. Auch die Bühne bekam ein neues Antlitz.“ Stolz zeigt Lucia Tran auf die selbst gebaute Buffett-Strecke, die mit kleinen funkelnden Mosaik-Steinchen versehen ist. Der Traum von 1000 und einer Nacht ist noch nicht ausgeträumt. Nach der Sanierung freut sich die 38-Jährige auf das Dekorieren des Saals. Mit Liebe und Leidenschaft werden dann Veranstaltungen geplant, organisiert und umgesetzt. In einem Monat wird das Schmuckstück zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt – da soll alles harmonieren.

Die Arbeiten begannen im November 2018. Der Saal mit 120 Sitzplätzen und einer Tanzfläche soll am 8. November eröffnet werden. Für größere Firmenjubiläen oder Aufführungen ist auch eine Bestuhlung für bis zu 300 Personen möglich. Lucia Tran und ihr Mann Vu Tran haben viele Ideen für den neuen Saal. „In der Umgebung gibt es viel zu wenig Orte mit Veranstaltungen, bei denen sich auch das Publikum Ü50 gut fühlt“, erklärt Lucia Tran. „Sich chic machen, groß ausgehen und ein niveauvolles Kulturprogramm, vielleicht eine Kabarettvorstellung, genießen. Wir möchten all das mit unseren geplanten Angeboten erfüllen.“ Theater, Tanz, Hochzeiten, Bälle, Karneval und Firmenfeiern – der Anlässe gibt es viele. Angebote werden individuell erstellt.

Bedanken möchte sich das Paar bei der Sparkasse Burgenlandkreis, bei der Gemeinde Kretzschau und bei der lokalen Aktionsgruppe LEADER Montanregion Sachsen-Anhalt Süd. Außerdem gilt es auch den vielen Firmen zu danken, die Großartiges geleistet haben. Aber vor allem möchte sich Lucia Tran bei ihrem Mann bedanken – für seinen steten Optimismus und für seinen Ehrgeiz, dem Saal wieder wieder Leben
einzuhauchen.